"Als Neurobiologe kann ich nur sagen, dass das Allerwichtigste, das ein Mensch besitzt, und das die Voraussetzung ist, dass er viel lernt und sich später im Leben zurechtfindet, die angeborene Lust am Entdecken und am gemeinsamen Gestalten ist."    (Gerald Hüther)

Reflexintegration nach RiMe

Zeigen sich bei Ihrem Kind mehrere der folgenden Auffälligkeiten:

Schul - und Lernschwierigkeiten

Unkonzentriertheit, schnelle Ablenkbarkeit, Unruhe, fehlende Impulskontrolle, Lese-Rechtschreibschwäche

Verhaltensauffälligkeiten

Ängstlichkeit, Kontaktscheu, plötzliche Wutausbrüche, emotionale Instabilität, Unruhe, Hyperaktivität, verzögerte Sprachentwicklung, geringes Selbstwertgefühl

Motorische Auffälligkeiten

Schlechte Körperhaltung, erschwerte Sitzhaltung, Gleichgewichtsstörungen, Ungeschicklichkeit, Schwierigkeiten in der Fein- und Grobmotorik, Koordinationsprobleme

Wahrnehmungsbesonderheiten

Empfindsamkeit / Filterungsschwierigkeiten gegenüber Geräuschen, visuellen Reizen, Berührung, verschwimmende Buchstaben beim Lesen, Doppelbilder, räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme

 

... so könnten die Ursachen in nicht integrierten frühkindlichen Reflexen liegen!

Was sind frühkindliche Reflexe?

Die ersten frühkindlichen Reflexe werden bereits im Mutterleib entwickelt. Sie helfen dem Ungeborenen Positionen einzunehmen und leiten die Entwicklung der Motorik (Bewegung) und Sensorik (Wahrnehmung) ein. 

Reflexe sind unwillkürlich ablaufende körperliche Reaktionen, die das Neugeborene zum Überleben und zur Anpassung an die Umwelt benötigt. Das Auslösen verläuft unbewusst durch einen Reiz (Licht, Geräusch, Berührung, Lageveränderung).

Jeder der frühkindlichen Reflexe ist notwendig und erfüllt eine wichtige Aufgabe, die zur neuronalen Ausreifung des Gehirns benötigt wird. Sind die Reflexmuster genügend oft ausgelöst worden, werden sie durch die höheren Zentren des Gehirns gehemmt und kontrolliert. 

Die frühkindlichen Reflexe sollten innerhalb der ersten 12 Lebensmonate bis spätestens zum Ende des                             3. Lebensjahres gehemmt sein. Ist dies nicht der Fall, kann dies deutliche Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter hinein haben.

Bis zum Schuleintrittsalter sollten alle frühkindlichen Reflexe integriert sein, man spricht dann von `neuronaler Schulreife`.

Was sind die Folgen von persistierenden (nicht integrierten) frühkindlichen Reflexen?

Das Gehirn ist nicht genügend ausgereift und konnte die benötigten Verknüpfungen der Synapsen nicht herstellen. Es kommt von daher zu Restmuskelreaktionen, die das Kind unbewusst versucht auszugleichen. Dies ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden und führt zu Stressreaktionen und Unruhe. 

Häufig sind es die Kinder, die nicht stillsitzen können, die Beine beim Sitzen unterschlagen, mit dem Stuhl schaukeln. Sie drehen das Blatt beim Malen oder Schreiben, die Stifthaltung ist verkrampft und das Schriftbild unsauber.

Sie vermeiden vorgegebene Bewegungsaufgaben, haben Probleme beim Klettern, Balancieren, Hüpfen. Die Hände sind häufig zu Fäusten geballt, manche Kinder laufen auf Zehenspitzen.

Es kommt zu heftigen Gefühlsausbrüchen, Ungeduld oder Rückzug in eine `eigene Welt`.

In der Schule oder im Kindergarten fallen sie durch provozierendes Verhalten oder der Vermeidung von Kontakt auf.

Was passiert im Reflexintegrationstraining?

Zu Beginn erhalten die Eltern einen Fragebogen um die Wahrscheinlichkeit restaktiver Reflexe abzufragen. Wichtig ist im Vorhinein die ärztliche Abklärung physiologischer Erkrankungen!

Wird im Anschluss ein Training zur Integration gewünscht, so werden die einzelnen Reflexe geprüft und ein Programm erstellt. 

Die Überprüfung und die Integration der einzelnen Reflexe findet in der Regel einmal monatlich in den Praxisräumen statt. Im Anschluss an jeden Termin bekommt die Familie Bewegungsaufgaben mit nach Hause, die für einen Zeitraum von mind. 4 Wochen durchzuführen sind. Die Durchführung der "Hausaufgaben" ist für den Trainingserfolg maßgeblich! Danach erfolgt die Integration des nächsten Reflexes mit erneuten Übungen.

Je nach Anzahl der zu integrierenden Reflexe dauert das Training normalerweise insgesamt zwischen 7 bis 12 Monate.

Zum Thema Autismus und Reflexintegration lesen Sie bitte den Abschnitt " Wahrnehmung / Autismus"

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